Der Business Jet / Private Jet G700 von Gulfstream, welches der Flugzeugbauer als neues Flaggschiff der Luxusmarke sieht, hat eine Engine von Rolls-Royce. Mit dem Rolls-Royce Pearl 700 steckt auch ein Stück „Made in Germany“ in dem Langstreckenjet, der bei der Kabinengröße die Konkurrenz aussticht.
Bei dem Testflug der G700, welcher Anfang 2020 vom Flughafen Savannah/ Hilton Head aus startete, saßen die Piloten Jake Howard und Eric Holmberg, unterstützt von Flugtestingenieur Bill Osborne über 2 Stunden in dem Jet. Der Erstflug, erfüllte die Vorstellungen der Ingenieure und bestätigte dadurch die Detailgenauigkeit bei der Entwicklung des „Iron Bird“, also des Prüfstands für Systemtests am Boden, sowie der übrigen Testeinrichtungen und Simulatoren.
Fakten zum G700 Jet von Gulfstream
Das Kabinen-Mockup:
17,35M Länge
1,91M Höhe
2,49M Breite
Die G700 bietet laut Gulfstream die größte Kabine in der Branche mit Platz für maximal 19 Passagiere, unterteilt in bis zu fünf Bereiche. Die G700 zeichnet sich durch eine extragroße Gallery aus, bietet eine Passagierlounge oder einen Ruheraum für die Crew, einen Konferenzraum mit sechs Sitzen und eine Suite mit Dusche.
Die Druckhöhe an Bord entspricht in der maximalen Reiseflughöhe von 15 545 Metern dem Luftdruck, der sonst in 1478 Metern herrscht. Durch die 20 Gulfstream-typischen ovalen Fenster gelangt viel Tageslicht in die Kabine. Auf Langstrecken simuliert ein LED-Beleuchtungssystem Sonnenauf- und -untergänge, um die Passagiere auf die Zeitzone am Zielort einzustimmen.
Die maximale Reichweite der G700
Die maximale Reichweite der G700 beziffert Gulfstream auf 13 890 Kilometer (7500 NM). Mit Mach 0.90 sind 11 850 Kilometer möglich. Die Höchstgeschwindigkeit ist bei Mach 0.925 erreicht. Mit diesen Daten ist die G700 auf Augenhöhe mit den Topjets anderer Hersteller.
Modernste Technik im Cockpit
Die G700 vereint neue mit bekannten Technologien. Gulfstream erwähnt das auf dem Honeywell Primus Epic basierende Symmetry Flight Deck, das mit der G500 und G600 erstmals Einzug ins Cockpit gehalten hat. Zu den Besonderheiten der Fly-by-Wire-Steuerung gehören aktive Steuerknüppel, elf Touchscreens und das Predictive Landing Performance System, das die Piloten vor einem möglichen Überschießen der Piste warnt.
Das Cockpit der G700 ist standardmäßig mit dem Enhanced Flight Vision System und Synthetic Vision auf zwei Head-up-Displays ausgestattet. Die G700 bietet dieselben Langstrecken- und Hochgeschwindigkeitsqualitäten wie bei den Jets G650 und G650ER. Die Winglets sind eine Neukonstruktion.
Das Pearl 700 kommt von Rolls-Royce aus Dahlewitz
Für die G700 hat Rolls-Royce Deutschland das Triebwerk Pearl 700 entwickelt. Damit sind die Briten wieder bei Gulfstream an Bord, denn bei den G500 und G600 Jets, hatte sich Gulfstream zuletzt für die PW800-Familie von Pratt & Whitney Canada entschieden.
Nach einer intensiver Testphase, mit 5 Prototypen, sollen die ersten Kunden den neuen Flaggschiff Jet G700 von Gulfstream, Anfang 2022 bekommen. Die G700 wird rund 78 Millionen US-Dollar kosten.
Qatar Executive hat zehn Bestellungen getätigt. Als ersten Kunden aus den USA hat Gulfstream auf der NBAA-BACE im Oktober Flexjet genannt. Gulfstream spricht von einer guten für den G700 Jet.
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Photos Gulfstream