Als ein Haus in Toulouse gekauft wurde, konnte noch niemand ahnen, dass der neue Besitzer auf seinem Dachboden ein Gemälde finden würde, dass rund 151 Millionen Euro wert sein soll. Erst Jahre später nach dem Kauf des Hauses, wurde das wertvolle Gemälde als ein staubiges altes Gemälde auf dem Dachboden des Hauses entdeckt.
Das Gemälde stellte sich als verlorenes Caravaggio-Meisterwerk im Wert von rund 151 Millionen Euro heraus. Als der Besitzer das Gemälde auf dem Dachboden fand, hatte er das Gefühl, dass es wichtig sein könnte und rief den französischen Auktionator Marc Labarbe um Hilfe. Als er ankam, war das Bild mit Staub bedeckt und sogar von einem Wasserleck befleckt. Nachdem Labarbe ein wenig mit etwas Baumwolle abgewischt hatte, schickte er ein Foto des Gemäldes an den Pariser Kunstsachverständigen Eric Turquin.
Der Auktionator und der Besitzer des Gemäldes müssten erstmal ihre Hoffnungen aufgeben, ein wertvolles Gemälde gefunden zu haben. Erst 5 Jahre später so CNN, kam heraus, dass es sich bei dem Gemälde um ein verlorenes Werk des italienischen Meisters Caravaggio namens Judith und Holofernes handelt, das vermutlich 1607 gemalt wurde. Es zeigt eine Szene aus dem Buch Judith, aus römisch-katholischen und ostorthodoxen Versionen des Alten Testaments, in der Judith im kriegszerrütteten Bethulia einen feindlichen General in seinem Zelt verführt, bevor sie ihn enthauptet.
„Das ist das beste Gemälde, das ich je gefunden habe“, sagte Turquin in CNN. „Es ist sehr gewalttätig. Es ist fast unerträglich. Aber er ist ein Künstler, der den Text verkörpert – er lässt den Text leben.“
Die Existenz des Gemäldes war vor seiner Entdeckung bekannt, da es in zwei Briefen aus dem Jahr 1607 an den Herzog von Mantua erwähnt wurde, einem Testament des Kunsthändlers und Malers Louis Finson aus dem Jahr 1617 und einem Nachlassverzeichnis von Abraham Vinck von Antwerpen aus dem Jahr 1619. Es wurde angenommen, dass es irgendwann 1689 in Antwerpen ausgestellt worden war, aber seitdem wurde das Gemälde bis zu seiner jüngsten Entdeckung als verloren gegangen gehalten.
Eine akribische Kopie war jedoch von Louis Finson angefertigt worden, die für einige die Authentizität der neuen Entdeckung in Frage gestellt hat. Turquin besteht jedoch darauf, dass dieses Gemälde im Gegensatz zu Kopien eine gewisse „Energie“ hat, die darauf hindeutet, dass es nur vom Meister gemalt werden könnte, und das Vorhandensein von Spuren von Veränderungen unter der Farbe deutet darauf hin, dass das Stück vor der Fertigstellung überdacht und verändert wurde, so wie es die meisten Künstler tun, um ihre Gemälde zu realisieren, anstatt wörtlich von einem Original zu kopieren.
Unabhängig davon wird erwartet, dass das Gemälde mehr als 151 Millionen Euro auf der Versteigerung, die am 27.06.2019 in Toulouse stattfinden wir einbringen wird.
Bildquelle: Eric Turquin