Die 75. Internationalen Filmfestspiele von Venedig, fanden vom 29. August bis zum 8. September 2018 am Lido statt. Das Festival zählt neben der Berlinale und dem Filmfestival von Cannes zu den drei bedeutendsten A-Festivals auf der Welt.
Das auch immer mehr die Streaming Unternehmen wie Netflix, und Amazon in das Filmbusiness einsteigen, ist bekannt. Die Teilnahme an Filmfestspielen für Filme der Streaming Unternehmen war anfänglich ein großes Thema. In Venedig, war das kein Thema.
Und so ist es auch kein Wunder, dass der mexikanische Oscarpreisträger Alfonso Cuarón den Goldenen Löwen gewinnt. Der charismatische Filmemacher gewann mit „ROMA“, den er für Netflix drehte. Der große Preis der Jury geht an Yorgos Lanthimos.
Unternehmen wie Amazon oder Netflix, überlegen immer öfter eigene Produktionen zu machen und bieten immer öfters, namhaften Filmemacher die Möglichkeit für sie arbeiten. Die Streaming Unternehmen geben den Filmemachern ein großes Budget und viel Freiheit, daraus etwas zu machen. Das ist im Filmbusiness sehr ungewöhnlich.
In „ROMA“ erinnert sich Cuarón an seine Kindheit in Mexico City der 60er und 70er Jahre und erzählt in brillanten Schwarzweiß-Bildern aus dem Leben einer Oberschichtsfamilie – aus der Perspektive des Dienstmädchens. Männer sind durchwegs abwesend, und nicht umsonst widmete der mexikanischen Star-Regisseur den Filmen jenen Frauen, die ihn aufgezogen haben.
Der Große Preis der Jury ging an „The Favourite“, die umwerfende Sittenkomödie von Yorgos Lanthimos. Der sardonische Grieche erzählt von den Palast-Intrigen am Hof der englischen Königin Anfang des 18. Jahrhunderts. Olivia Colman spielt die exzentrische Herrscherin, die sich von ihren rivalisierenden Gespielinnen nicht nur die Füße massieren lässt. Für ihr exzellentes Spiel erhielt die Britin auch den Preis für die Beste Darstellerin, den sie sich auch verdient hat.
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