Die Swatch Group, mit einem Messebudget von über 50 Millionen Franken ausgestattet, habe beschlossen, ab 2019 nicht mehr an der Baselworld teilzunehmen, erklärte Nick Hayek persönlich der NZZ am Sonntag. „Heute ist alles transparenter, schnelllebiger und spontaner geworden. Die traditionellen, jährlichen Uhrenmessen sind darum für uns nicht mehr sinnvoll“, begründet Hayek den Rückzug.
Die Swatch Group war der größte Aussteller der Uhren- und Schmuckmesse, die jedes Jahr in Basel stattfindet. Schon länger gab es kritische Stimmen, die Uhren – und Schmuckmesse zu verändern, deshalb schlossen sich schon zuvor, Hermès, Ulysse Nardin und Girard-Perregaux der SIHH-Uhrenmesse in Genf an.
Nick Hayek kritisiert die Verantwortlichen der Baselworld und der MCH Group
Der Konzernchef hält sich aber auch nicht mit Kritik an der Leitung der Baselworld und der MCH Group zurück. Etwa, was das neue Konzept der Baselworld angeht. Da sei man vor ein „Fait accompli“ gestellt worden. Die neue Konzeption sei in die Welt hinausgeschickt worden, ohne Wissen der Hauptakteure, ohne Diskussion oder kritische inhaltliche Auseinandersetzung mit den Ausstellern, bemängelt Hayek und fährt fort: Ein großer Aussteller wie die Swatch Group budgetiere für die Messe jeweils eine Summe von über fünfzig Millionen Franken, inklusive aller Reise- und Hotelspesen der Gäste und Mitarbeiter.
„Wir sind nicht dazu da, eine teure Halle von Herzog & de Meuron zu amortisieren. Das Unternehmen MCH Group beschäftigt sich zu sehr mit der Optimierung und Amortisierung seines neuen Gebäudes, statt den Mut zu echten Fortschritten und tiefgreifenden
Veränderungen aufzubringen“, schließt Hayek das Kapitel Baselworld.
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