Über Kunst – Behind the Scenes, Teil 5 – Joachim Schmeissers „Elephants in Heaven“

Elefantenportraits sind schon seit vielen Jahren bekannt. Als Kind der 70er-Jahre, bin ich mit den Fotografien des genialen Peter Beard aufgewachsen und habe seine Safari-Modebilder mit Ikonen wie Veruschka nicht nur bestaunt, sondern auch fest in meinem fotografischen Gedächtnis verankert.

In den 90ern, als ich mehr und mehr zum Ausstellungsgängerin und Liebhaberin der vielfältigen internationalen Fotografie wurde, lernte ich die Werke von Nick Brandt kennen. Dank dem Engagement von Camera Work, eine meiner Lieblingsgalerien, bot sich regelmäßig die Gelegenheit seine majestätischen und atemberaubenden Wildlife-Fotografien von Elefanten, Giraffen, Löwen und anderen Savanne-Bewohnern in Berlin zu sehen. Vor allem in Kombination mit den Anekdoten aus den publizierten Interviews, wirkten diese Bilder immer exotisch und verblüffend auf mich, blieben gleichzeitig aber stets unnahbar.

Erst als ich im Sommer diesen Jahres die Serie „Elephants in Heaven“ des deutschen Fotografen Joachim Schmeisser kennenlernte, wurde mir bewusst, was ich bei vielen Wildlife-Bildern vermisst hatte: die Emotion. Die von ihm fotografierten Elefanten, allesamt Bewohner des David Sheldrick Wildlife Trusts an der Grenze zwischen Kenia und Namibia, sind so individuell und unterschiedlich wiedergegeben, dass die Fotografien zu Portraits; ja sogar zu Charakterstudien werden. Umringt von Kuhkranichen steht ein gigantischer Bulle auf einer Lichtung. Der Blick in seine Augen erfüllt einen mit Ehrfurcht – Ehrfurcht vor ihm und vor der imposanten Natur. Herzerwärmend hingegen sind die Aufnahmen von zwei jungen und beinahe zerbrechlich wirkenden Elefantenkindern, die miteinander spielen, herumtollen und das Leben genießen. Sie scheinen zu lächeln, die Rüssel feucht von dem Getobe im Wasser, die Augen leuchtend. Ganz automatisch lächelt man
zurück.

Elephant Bull looking at bird_Kenya 2017 I Credit: Joachim Schmeisser
Elephant Bull looking at bird_Kenya 2017 I Credit: Joachim Schmeisser

Seien es die Aufnahmen von in der Ferne marschierenden Elefantenherden, die ein gewisses „Jenseits-von-Afrika-Gefühl“ heraufbeschwören, oder die Bilder, die das Team des DSWTs zeigen – die sogenannten Keeper, welche rund um die Uhr die Waisenkinder umsorgen, aufpäppeln, pflegen, herzen oder mit der Milchflasche füttern – alle appellieren sie an das Gefühl. Man fühlt mit, nimmt Anteil und möchte mehr über die Arbeit von Lady Daphne Sheldrick und ihre Schützlinge
erfahren.

links: Dust III_Kenya 2010 I Credit: Joachim Schmeisser I rechts: Couple I_Kenya 2010 I Credit: Joachim Schmeisser
links: Dust III_Kenya 2010 I Credit: Joachim Schmeisser I rechts: Couple I_Kenya 2010 I Credit: Joachim Schmeisser

Entsprechend neugierig und aufgeschlossen versammelten sich am Eröffnungsabend des 23. November 2017 zahlreiche Besucher in den Galerieräumen von IMMAGIS. Dank einer ausgeklügelten Ausstellungsarchitektur wurden die Gäste bereits beim Betreten der Räume in die Geschichte eingeführt und konnten mit Hilfe zahlreicher Anekdoten von Joachim Schmeisser, als auch der Projektvorstellung der Galeristin Kathrin Köhler, tief in das Thema einsteigen. Herausgeber Hendrik TeNeues, Dritter im Bunde der Laudatoren, zeigte sich sehr engagiert neben der neuen gleichnamigen Publikation auch die Möglichkeit der Patenschaft mit einem der hilfebedürftigen Tiere anzupreisen.

Ansprache Kathrin Köhler
Ansprache Kathrin Köhler

Von Gespräch zu Gespräch, an diesem Abend begleitet von dem dänischen Fernsehsender D2, vergrößerte sich die Fangemeinde. Es wurden Patenschaften übernommen und Reisepläne nach Afrika geschmiedet.

Gegen 21:30 begab sich der enge Kreis ins Grapes um dort den Abend in vertrauter Runde ausklingen zu lassen. Vervollständigt wurde die Gesellschaft von illustren Stammgästen, wie dem renommierten Schweizer Interieur-Designer Davide Rizzo, dem Fotografenkollegen Mario Marino und dem ehemaligen Playboy-Fotografen André von Plessel.

Ein gelungener Abend ging zu Ende und entließ alle mit einem wohligen Gefühl und exotischen Elefantenträumen in die Nacht.

Die Ausstellung ist noch bis 27. Januar 2018, in der Münchner Galerie IMMAGIS, Blütenstraße 1, 80799 München, zu sehen. Mehr Informationen unter: www.immagis.de

Ich wünsche Ihnen allen eine schöne Weihnachtszeit, Happy Holidays und einen gesunden Jahreswechsel und sende herzliche Grüße aus München.

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Nadine Dinter PR
www.dinter-pr.de

Bild Header: Fotograf Joachim Schmeisser mit Galeristin Kathrin Köhler, Kuratorin Ira Stehmann und PR Nadine Dinter.

Weitere Bilder auch auf Instagram: kevin_underwood_page

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