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Der Global Wealth Report 2024 – Bosten Consulting Group

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Der Global Wealth Report 2024: Wichtige Erkenntnisse für UHNWI und Private Banken

In einer sich stetig wandelnden Finanzlandschaft wird das Verständnis der Vermögensverteilung und des Vermögenswachstums für Ultra-High-Net-Worth Individuals (UHNWI) und die Banken, die sie betreuen, immer wichtiger. Der Global Wealth Report 2024 der Boston Consulting Group (BCG) bietet eine umfassende Analyse der globalen Vermögenstrends. Er beleuchtet zentrale Aspekte wie die Performance der Märkte, technologische Innovationen und die sich verändernden Präferenzen der Vermögensinhaber.

Hier können Sie den Global Wealth Report von der BCG Herunterladen

Ein starkes Comeback des globalen Vermögens

Das Jahr 2023 markierte eine bemerkenswerte Erholung des globalen Vermögens, das nach einem schwierigen Jahr 2022 um 4,3 % anstieg. Diese Erholung wurde maßgeblich durch die Performance der Finanzmärkte, insbesondere in Nordamerika und Westeuropa, angetrieben. Laut dem Bericht stieg das Finanzvermögen – ein Teilbereich des globalen Vermögens – um fast 7 % und erreichte 275 Billionen US-Dollar. Diese Erholung spiegelt die Widerstandsfähigkeit der globalen Märkte wider und bestätigt die anhaltende Stärke wichtiger Volkswirtschaften trotz bestehender Herausforderungen.

Eine der herausragenden Regionen war Nordamerika, das über 50 % des weltweit neu generierten Vermögens im Jahr 2023 beitrug. Diese Entwicklung wurde durch eine erhebliche Erholung des Aktienmarktes, insbesondere des S&P 500, begünstigt, der um 24 % anstieg. Führend waren dabei große Technologieunternehmen wie Apple, Nvidia und Microsoft. Im Vergleich dazu verzeichnete Westeuropa ein moderates Wachstum, wobei das Finanzvermögen um 4,4 % zunahm.

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Die Rolle der Finanzanlagen im Vermögenswachstum

Ein genauerer Blick auf die Zusammensetzung der Finanzanlagen offenbart interessante Trends. Private Equity und andere nicht börsennotierte Beteiligungen verzeichneten einen bemerkenswerten Anstieg von 3,9 % und erreichten 34,1 Billionen US-Dollar. Auch Anleihen entwickelten sich gut, mit einem Anstieg von 20,5 %, der durch langfristige Wertpapiere, die in einem Umfeld höherer Zinssätze attraktiver wurden, gefördert wurde. Im Gegensatz dazu gingen Barmittel und Einlagen um 2,8 % zurück, da Anleger ihre Mittel in renditestärkere Anlageklassen umschichteten.

Diese Trends verdeutlichen die sich verändernden Präferenzen der Investoren, insbesondere in einem Umfeld, in dem Inflation ein Thema bleibt. Der Bericht prognostiziert, dass mit sinkender Inflation und stabilisierenden Zinssätzen Aktien weiterhin ein Haupttreiber des Vermögenswachstums sein werden. Es wird erwartet, dass das globale Nettovermögen bis 2028 mit einer durchschnittlichen jährlichen Rate von etwa 6 % wachsen wird.

Regionale Vermögensdynamik: Der Aufstieg des Asien-Pazifik-Raums

Während Nordamerika in absoluten Zahlen weiterhin dominiert, zeichnet sich die Region Asien-Pazifik zunehmend als Schlüsselmotor für das globale Vermögenswachstum ab. Obwohl das Wachstum in dieser Region 2023 relativ moderat bei 5,1 % lag, erwartet die BCG in den kommenden Jahren signifikantes Wachstum, insbesondere in Ländern wie China und Indien. Indien soll etwa 730 Milliarden US-Dollar pro Jahr zum regionalen Wachstum beitragen und sich damit zu einem wichtigen Markt für Vermögensverwaltungsfirmen entwickeln.

Der Bericht betont auch die sich verändernden Dynamiken innerhalb Asiens, wo Singapur Hongkong als führendes Finanzzentrum herausfordern wird. Diese Verschiebung wird durch steigende Vermögensströme aus China und anderen schnell wachsenden Volkswirtschaften der Region begünstigt. Singapur ist aufgrund seiner diversifizierten Vermögensquellen und seiner soliden Finanzinfrastruktur gut positioniert für weiteres Wachstum.

Cross-Border Wealth: Ein sich wandelndes Umfeld

Das grenzüberschreitende Vermögen stieg 2023 um 5,1 % und erreichte 13 Billionen US-Dollar. Die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) entwickelten sich dabei zu einem der am schnellsten wachsenden Buchungszentren, mit einem Anstieg der grenzüberschreitenden Zuflüsse um 8,9 %. Dieses Wachstum wird maßgeblich durch Vermögensströme aus Saudi-Arabien und anderen Märkten im Nahen Osten sowie durch internationale Investitionen in Luxusimmobilien angetrieben.

Die Schweiz, lange als das führende Ziel für grenzüberschreitendes Vermögen angesehen, bleibt weiterhin das größte Buchungszentrum weltweit. Allerdings nimmt der Wettbewerb zu, da Singapur und die VAE an Bedeutung gewinnen. Der Bericht prognostiziert, dass die Schweiz bis 2028 15 % bis 20 % des weltweiten neuen grenzüberschreitenden Vermögens anziehen wird, sich jedoch einem zunehmenden Wettbewerb aus diesen aufstrebenden Zentren stellen muss.

Strategische Implikationen für Vermögensverwalter

Der Global Wealth Report 2024 liefert mehrere strategische Empfehlungen für Vermögensverwalter:

  1. Technologische Innovation nutzen: Die Integration von GenAI in die Vermögensverwaltungsprozesse kann erhebliche Effizienzgewinne und verbesserte Kundeninteraktionen ermöglichen. Vermögensverwalter sollten eine umfassende Strategie zur Einführung dieser Technologie entwickeln, um sich einen Wettbewerbsvorteil zu verschaffen.

  2. Fokus auf wachstumsstarke Regionen: Da das Vermögen in Regionen wie Asien-Pazifik und dem Nahen Osten weiterhin schnell wächst, sollten Vermögensverwalter diese Märkte priorisieren, um neue Chancen zu nutzen.

  3. Anpassung an sich ändernde Vermögenspräferenzen: Mit der zunehmenden Präferenz von Investoren für Aktien und alternative Anlagen müssen Vermögensverwalter ein breites Spektrum an Produkten anbieten, die diesen Präferenzen entsprechen.

  4. Stärkung der grenzüberschreitenden Vermögensdienste: Da der Wettbewerb unter den Buchungszentren intensiver wird, müssen Vermögensverwalter robuste grenzüberschreitende Dienstleistungen anbieten, um Kunden anzuziehen und zu binden.

Den Wandel des globalen Vermögens navigieren

Der Global Wealth Report 2024 der Boston Consulting Group bietet eine detaillierte Roadmap für Vermögensverwalter und UHNWIs, um die Komplexitäten der globalen Vermögensverteilung zu verstehen. Mit erheblichen Wachstumschancen in Regionen wie Asien-Pazifik und dem Nahen Osten sowie dem transformativen Potenzial von GenAI steht die Zukunft des Wealth Managements vor großen Herausforderungen, aber auch vor zahlreichen Chancen. Durch die Nutzung von Innovationen und die Anpassung an sich verändernde Marktdynamiken können Vermögensverwalter sich für den Erfolg in diesem sich entwickelnden Umfeld positionieren.

Ergänzungen
  • Globales Finanzvermögen legt um sieben Prozent auf 231 Billionen CHF zu, am stärksten in Nordamerika (+ 8,7 Billionen CHF), Westeuropa (+1,8 Billionen CHF) und Asien-Pazifik exklusiv Japan (+2,5 Billionen CHF)
  • Globale Sachwertvermögen steigen um zwei Prozent auf 220 Billionen CHF, Verbindlichkeiten legen vier Prozent zu (50 Billionen CHF)
  • Das Schweizer Gesamtnettovermögen steigt auf 5 Billionen CHF, angetrieben durch das starke Wachstum des Finanzvermögens
  • Die Schweiz bleibt mit den höchsten Cross Border Assets auch in Krisenzeiten Finanzplatz Nummer eins. Nach einem schwachen Jahr 2022 ist das weltweite Nettovermögen im vergangenen Jahr wieder deutlich gestiegen – um vier Prozent auf 401 Billionen CHF. Die Finanzvermögen (Bargeld, Kontoguthaben, Schuldverschreibungen, Aktien und Investmentfonds sowie Pensionen) legten dabei am stärksten zu und erhöhten sich um sieben Prozent auf 231 Billionen CHF, Sachwertvermögen (Immobilien, Edelmetalle und andere physische Anlagen) stiegen um nur zwei Prozent auf 220 Billionen CHF. Die Verbindlichkeiten hingegen erhöhten sich um vier Prozent (jetzt 50 Billionen CHF).

Das sind Ergebnisse des BCG Global Wealth Report 2024: The GenAI Era Unfolds, der in diesem Jahr zum 24. Mal erscheint. Michael Kahlich, BCG-Partner in Zürich und Co-Autor der Studie, sagt: „2023 war wieder ein deutlich besseres Jahr an den internationalen Finanzmärkten, vor allem Anlegerinnen und Anleger in Nordamerika und Westeuropa haben davon profitiert.“

Der Report zeigt, dass sich der Reichtum am stärksten sowohl absolut als auch prozentual in Nordamerika vermehrt hat. Die USA liegen mit 100 Billionen CHF weiterhin deutlich an der Spitze des Rankings der Finanzvermögen. Im vergangenen Jahr erhöhte es sich dort allein um knapp neun Prozent beziehungsweise 8,4 Billionen CHF. Zum Vergleich: Die Erhöhung des Finanzvermögens in den USA im vergangenen Jahr entspricht mehr als der Hälfte des gesamten Nettovermögens in Deutschland. Im Vermögens-Ranking hinter den Vereinigten Staaten folgen China (27,4 Billionen CHF), Japan (13 Billionen CHF) und Deutschland (7,8 Billionen CHF). Bis 2028 rechnen die Autoren damit, dass sich das Finanzvermögen weltweit um 77,1 Billionen CHF vermehren wird.

Schweiz bleibt Finanzplatz Nummer eins

In Zeiten geopolitischer Unsicherheiten, wie zuletzt während des Konflikts in der Ukraine, zeigen sich klare Trends bei den grenzüberschreitenden Vermögensströmen, so genannten Cross Border Assets. „Investoren suchen in Krisenzeiten sichere Häfen im Ausland“, sagt Studienautor Kahlich. Die Schweiz profitiert dabei von ihrer politischen Neutralität, wirtschaftlichen Stabilität und niedrigen Inflation und bietet so attraktive Bedingungen für internationale Anleger.

Im Jahr 2023 stiegen die globalen Cross-Border Assets um über fünf Prozent auf 11,1 Billionen CHF. Die Schweiz behauptet dabei ihre Spitzenposition mit einem Anlagevermögen von 2,2 Billionen CHF und einem Wachstum von 4,8 Prozent. Dahinter folgt Hongkong mit einem Anlagevermögen von 2,0Billionen CHF und einem Wachstum von 3,2 Prozent im vergangenen Jahr. Prozentual am stärksten zulegen konnten jedoch Singapur (plus 7,8 %) und die Vereinigten Arabischen Emirate, (plus 8,9 %), getrieben durch eine steigende Nachfrage nach geografischer Diversifizierung und einem steigenden Vermögen in den Märkten des Nahen Ostens und Asiens. Trotz dieser zunehmenden Konkurrenz erwarten die Autoren, dass die Schweiz ihre führende Rolle beibehält und einen bedeutenden Anteil des neu generierten grenzüberschreitenden Vermögens bis 2028 für sich beanspruchen kann.

Schweizer Vermögen robust und resilient gewachsen

Das Gesamtnettovermögen der Schweiz stieg 2023 um 1,7 Prozent auf 5 Billionen CHF vor allem durch das starke Wachstum des Finanzvermögens von 3,3 Prozent auf 3,2 Billionen CHF. Dem entgegen gewirkt hatte einerseits eine Stagnation im Bereich des Sachvermögens bei rund 2,8 Billionen CHF und andererseits durch den moderaten Anstieg der Verbindlichkeiten um 1,6 Prozent auf 1,0 Billionen CHF. Vorausblickend wird erwartet, dass das Finanzvermögen in der Schweiz von 2023 bis 2028 jährlich um durchschnittlich 3,1 Prozent wächst und in diesem Zeitraum auf bis zu 3,7 Billionen CHF anwächst. Dieses optimistische Szenario stützt sich auf die erwarteten Erholungen an den globalen Aktienmärkten, sinkende Inflationsraten und anhaltendes Vertrauen der Investoren in das Schweizer Finanzsystem.

Superreiche besitzen 14 Prozent des Finanzvermögens – davon 800 in der Schweiz

Weltweit gibt es mittlerweile etwa 73’000 „Ultra High Net Worth Individuals“ (UHNWI), das sind 7’000 mehr als im Vorjahr. Diese Superreichen besitzen jeweils mehr als 100 Millionen US-Dollar Finanzvermögen. Die meisten davon, mehr als 26’000, leben in den USA, gefolgt von China (8’200) und Deutschland (3’300) und über 800 davon leben in der Schweiz. Zusammengerechnet verfügt diese Gruppe über 32 Billionen CHF Finanzvermögen und damit fast 14 Prozent des gesamten Finanzvermögens weltweit. Der Report zeigt: Je höher das ursprüngliche Vermögen des einzelnen, desto höher waren auch dessen Zuwächse.

Das gilt auch in der Schweiz, hier konzentriert sich die Verteilung des Finanzvermögens zunehmend auf die wohlhabendsten Personen. Vor allem das Vermögen der UHNWI- und HNWI-Segmente stieg 2023 an, um 4,6 Prozent und das des HNW-Segments im vergangenen Jahr um 3,8 Prozent. Im Segment von einer bis fünf Millionen USDVermögen lag der Zuwachs etwa noch bei 2,7 Prozent, im niedrigsten Segment (0 bis 250’.000 USD- Finanzvermögen) lag er nur noch bei jeweils 0,9 Prozent Zuwachs – und damit unter der Inflationsrate. „Sehr wohlhabende Anleger haben einen höheren Anteil ihres Vermögens am Kapitalmarkt und in renditestarken Anlageklassen wie Private Equity investiert“, erklärt Kahlich. „Weniger Vermögende setzen traditionell auf risikoärmere Anlageklassen wie Bankguthaben, Bargeld oder Versicherungen – zulasten der Rendite.“

Knapp 640’000 Anleger aus den UHNW- und HNW-Segmenten besitzen zusammen etwa 70 Prozent des gesamten Finanzvermögens in der Schweiz. Der Trend zeigt eine steigende Konzentration des Vermögens bei den reichsten Personen, angetrieben durch ihren grösseren Zugang zu Investitionsmöglichkeiten mit hohem Wachstum.

Margen der Wealth Manager sinken seit Jahren – KI kann Produktivität steigern

Die Margen der Wealth Manager sind seit 2007 signifikant gesunken. Die Studienautoren rechnen damit, dass sich dieser Abwärtstrend fortsetzen wird. Damit die Branche weiterhin profitabel bleibt, sollten sich Wealth Manager mit den Möglichkeiten von (generativer) künstlicher Intelligenz (KI) auseinandersetzen, empfiehlt Studienautor Akin Soysal. „Die Branche hat kein Erkenntnisproblem, es hapert eher noch an der Umsetzung“, sagt er. Der Report zeigt, dass 85 Prozent der Wealth Manager damit rechnen, dass KI grosse Auswirkungen auf die Branche haben wird, allerdings haben vier von fünf Anbietern noch keine langfristige GenAI-Strategie vorzuweisen. Drei Viertel gaben an, dass sie es sehr herausfordernd finden, festzustellen, wo die Technologie am meisten Wert schaffen kann. „GenAI kann die Produktivität um bis zu 30 Prozent erhöhen und gleichzeitig die Qualität der Beratung enorm steigern – dieses Potenzial sollten Wealth Manager nicht ungenutzt lassen“, rät Soysal.

Quelle BCG

Über die Studie

Mit dem Global Wealth Report untersucht die Boston Consulting Group jährlich die weltweite Entwicklung privater Finanzvermögen, Sachwerte sowie Verbindlichkeiten. Die Analyse umfasst aktuell 97 Märkte, auf die zusammen 98 Prozent des weltweiten Bruttoinlandsprodukts entfallen, und berücksichtigt Daten von mehr als 100 Vermögensverwaltern. Die Angaben sind währungsbereinigt. Die diesjährige Studie ist die 24. Ausgabe.

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Photo Headline: Kevin Underwood

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