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Family Offices reagieren in größerer Anzahl als in den Vorjahren auf das veränderte Marktumfeld und passen ihre Investmentstrategien entsprechend an, wie eine Umfrage von Blackrock unter 120 Single Family Offices zeigt.
Das zeigt eine Umfrage von Blackrock. Zwischen November 2022 und Januar 2023 insgesamt 120 Single Family Offices, die insgesamt ein Vermögen von 243 Milliarden US-Dollar in Nordamerika, Europa sowie Asien und Lateinmerika verwalten. Mit 45 Prozent war der Anteil der Family Offices, die ein Vermögen von über einer Milliarde Dollar verwalten, der größte. Knapp über die Hälfte wurde nach 2010, etwas weniger vor 2010 gegründet.
Mehr und mehr Family Offices passen sich den neuen Gegebenheiten an, wie eine regelmäßig durchgeführte Blackrock-Erhebung zeigt: Im Vergleich zur Studie vor zwei Jahren beabsichtigen fast doppelt so viele Befragte (46%) Änderungen an ihrer Anlagestrategie oder ihrem Portfolio vorzunehmen als im Jahr 2020 (23%). Damit kommt auch diese in der Regel sehr bedächtig agierende und langfristig allokierende Investorengruppe mehr Bewegung hinein.
Die aktuelle ökonomische Lage treibt demnach deren Entscheidungsträger um. Fast die Hälfte der Family Offices (46 Prozent) passte ihre Investmentstrategie wegen der veränderten Marktbedingungen zuletzt an, 2020 lag der Anteil bei gerade einmal 23 Prozent – innerhalb von zwei Jahren hat sich die Zahl der Family Offices also verdoppelt. Etwa vier von fünf Befragten gaben zudem an, dass der Fokus darauf liegt, alpha-generierende Investments zu finden. Knapp über zwei Drittel wollen Konzentrationsrisiken beseitigen. Als Gründe für die Anpassungen wurden die Inflation, steigende Zinsen und die zunehmende Zahl idiosynkratischer Renditequellen genannt.
Fast die Hälfte der Family Offices in Europa plant, in 2023 die Fixed-Income-Allokation zu erhöhen, gleichzeitig betrachten sich die Investoren als langfristig veranlagt und damit recht unberührt von kurzfristig Makro-Trends. Als Reaktion werden vor allem die Portfoliopositionen häufiger überprüft. Weiterhin wichtig bleiben alternative Anlagen, die die Befragten vor allem wegen ihres höheren Renditepotenzials schätzen. Das höchste Enttäuschungspotenzial erlebten sie zuletzt bei Hedgefonds, während fast die Hälfte aller Family Offices die Infrastruktur-Allokation erhöhen will. Auch Private Credit und Direktinvestments in Private Equity bleiben gefragt. Primärfonds sind bei Private Credit und Private Equity bei jeweils rund 80 Prozent der Family Offices das bevorzugte Investmentvehikel
Als größtes Hindernis bei der Erreichung der eigenen Investmentziele sehen die Family Officer die schwierige kurz- bis mittelfristige Marktlage. Auch Zugänge zu richtigen Anlage-Ideen oder zu Deals sowie die schwierige Personallage werden bei fast der Hälfte der Family Offices als Herausforderung genannt. Und: Nicht in allen Themenbereichen schätzen Family Offices die eigene Leistungsfähigkeit als ausreichend an. Die Blackrock-Analysten weisen deshalb darauf hin, dass es durchaus Sinn ergibt, einige Dienstleistungen auszulagern.
Die durchschnittliche Allokation der Family Offices ist recht Aktien lastig, knapp vier Zehntel des durchschnittlichen Portfolios entfallen auf die Wertpapiere. Die Autoren der Blackrock-Studie verweisen zudem darauf, dass zuletzt vor allem die Fixed-Income- und Alternatives-Allokation wuchsen – wobei besonders die alternativen Anlgen schon in den 2010er Jahren an Bedeutung zunahmen. Und: Die nordamerikanischen Family Offices weisen mit 43 Prozent eine deutliche höhere Alternatives-Allokation auf als ihre Äquivalente aus Lateinamerika und Asien mit 30 Prozent.
Die gesamte Blackrock-Umfrage finden Sie hier.
Photo: Shutterstock
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